40 Jahre im Beruf – ein Dino??? Meine Geschichte


Blog.jpg
Blog.jpg

Irgendwann in der 9. Klasse stand die große Frage im Raum: „Was willst du werden?“
Mein Traum: Flugzeugmechaniker!
Klingt cool, oder? Riesige Maschinen, Ölgeruch, Abenteuer!

Nur blöd – es gab keine Lehrstelle. Da meinte jemand schlau: „Dann lern doch Metallbauschlosser, das ist fast das Gleiche!“
Fast. Also so wie „Fahrrad“ fast „Motorrad“ ist.

Gesagt, getan.
Doch schon nach einem Jahr war klar: Ich und Metall – das wird nix.
Dann kam der Vater einer Schulkameradin ins Spiel – Bodenleger!
Er schwärmte: „Da bist du dein eigener Chef, hast Kundenkontakt, siehst jeden Tag, was du geschafft hast – und kein Tag ist gleich!“
Klang super. Und das Beste: Man arbeitet drinnen, wenn’s draußen schneit!

Drei Jahre später: Lehrabschluss in der Tasche, Staub in der Lunge, Leim an den Händen – und das Gefühl: Ja, das ist meins!

Dann hieß es: Raus in die große, weite Welt der Bodenleger.
Zwei Betriebe, viele Erfahrungen und noch mehr Quadratmeter später zog es mich zurück zum Ausgangspunkt – meinem Lehrbetrieb.
Ich wollte mehr: Verantwortung, Weiterentwicklung, Lernende ausbilden!
Also machte ich den Chef-Bodenleger beim VSLT.

Gesagt, getan.
Mit dem Diplom unterm Arm ging ich zum „Big Boss“ und erklärte voller Tatendrang:
„Ich will Lernende ausbilden und Bodenlegermeister werden»
Der Chef: „Mhm.“
Ich: „Also?“
Er: „Nee.“
Man sah keine Möglichkeit – stattdessen sollte ich Disponent werden.

Disponent! Ich?! Ich kann mit Menschen besser als mit Formularen!
Also wieder ab auf Stellensuche – und bei Calderari fündig geworden.
Endlich: Boden, Werkzeug, Kollegen – Heimat!


Mein Kollege machte den Chefbodenleger, dann den Meister – und ich dachte: Hey, Das will ich auch!
Aber dann der Dämpfer: Mein Diplom war nur verbandsintern anerkannt.
Vor zwei Jahren änderte sich das zwar, aber für mich hieß das: Alles nochmal von vorn.
Nee, danke. Da war die Motivation ungefähr so hoch wie ein Teppichboden.

Also konzentrierte ich mich auf das, was ich konnte – und liebte:
Bodenlegen. Kundenkontakt. Handwerk. Präzision. Freiheit.

Eines Tages dann die Frage:
„Willst du die Nachfolge übernehmen?“
Ich so: „Ich?! Meint ihr das ernst? Ich bin doch schon fast museumsreif!“
Aber naja – wer nicht wagt, der klebt nicht!


Gefragt – getan.



Weitere Blog Artikel